Einsatz am 29.01.2016
In letzter Minute hat ein Familienvater seine 71-jährige Nachbarinaus einer brennenden Wohnung gerettet. Vermutlich im Schlafzimmer der Frau ist am frühen Freitagmorgen ein Brand ausgebrochen, der sie fast das Leben gekostet hätte.
Gegen 2.40 Uhr wurden Feuerwehr und Rettungskräfte alarmiert. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge brach der Brand im Schlafzimmer der Erdgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses aus. Dort schlief zu diesem Zeitpunkt die 71-jährige Frau. Durch den Brandrauch schlug ein Rauchmelder im 1. Obergeschoss an und alarmierte die dort wohnende vierköpfige Familie, die sich ins Freie retten konnte.
Dem 52-jährigen Familienvater gelang es, die schwer verletzte 71-Jährige, die das Feuer bis dahin selbst nicht bemerkt hatte, aus ihrer Wohnung zu retten. Hierbei zog sich der Mann ebenfalls schwere Verletzungen zu und musste wie die 71-Jährige nach notärztlicher Erstversorgung vor Ort in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die 48-jährige Ehefrau sowie die beiden 13 und 16 Jahre alten Söhne erlitten lediglich leichte Verletzungen und wurden vor Ort ambulant behandelt.
Rund 50 Feuerwehrmänner der Abteilungen Waltershofen, Kißlegg und Immenried sowie rund 20 Rettungskräfte des DRK und der Johanniter seien im Einsatz gewesen, sagt Andreas Wiltsche, Kommandant der Kißlegger Feuerwehr. „Es bestand die akute Gefahr, dass das Feuer auf das Obergeschoss und das direkt angrenzende Nachbargebäude übergreift.“ Zudem, ergänzt Martin Waizenegger, Fachberater für Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren im Landkreis, habe eine erste Meldung gelautet, dass sich noch drei Personen im Haus befänden. Das sei zwar nicht der Fall gewesen, aber „eine solche Meldung macht immer ein großes Aufgebot an Hilfskräften erforderlich“, so Waizenegger.
Das Feuer im Erdgeschoss wurde gelöscht. Zeitnah habe die Feuerwehr die Wohnungen belüftet und mit Wärmebildkameras nach Glutnestern gesucht, so Waizenegger. Bis in den Morgen dauerte der Einsatz der Feuerwehr. Beide Wohnungen, die Brandwohnung im Erdgeschoss sowie die darüber liegende Wohnung sind derzeit nicht bewohnbar: Die Wohnung im Erdgeschoss sei völlig ausgebrannt. Im Obergeschoss habe vor allem der starke Brandrauch Spuren hinterlassen, so Waizenegger.
Insgesamt fünf verletzte Personen und Sachschaden in Höhe von mindestens 200 000 Euro hat der Wohnhausbrand in Kißlegg-Waltershofen gefordert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache des Brandausbruchs übernommen.